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Corona - einmal Panik und zurück | Vortrag

  • Gemeindezentrum Kirchberg 212 Kirchberg an der Raab Kirchberg an der Raab, Steiermark, 8324 Austria (Karte)
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Fürchtet euch nicht!

Ein Vortrag von Dr. Peter Gungl…

Für die Hälfte aller jetzt Lebenden ist die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen das einschneidendste gesellschaftliche Ereignis ihres Lebens. Familie, Kinder, Schule, Beruf und Zusammenleben sind empfindlich gestört. Die Sorge ist groß. Es gibt viele Meinungen, oft gepaart mit wenig Ahnung. Aber ist die Angst begründet?

Als Mediziner, als Bürger, als Betroffener geht Dr. Peter Gungl dieser Frage nach und kommt zum Schluss: fürchtet euch nicht!


…mit Lesungen aus der Schreibwerkstatt

Information & Aufklärung trifft Kreatives Schreiben: Margit Fellner und Ursula Markovic-Weiler aus Heidi Raths Schreibwerkstatt lesen Auszüge aus den Corona Tagebüchern und gewähren damit einen ganz besonderen Einblick ins “Sein” des Pandemie-Alltags.


WANN: Mi 16. SEPTEMBER 2020, 19:00 UHR
WO: Gemeindezentrum Kirchberg

Achtung: Anmeldung erforderlich!

Um den Covid-Abstandsregeln Folge leisten zu können ist die Anzahl der verfügbaren Plätze beschränkt.
Die Anmeldung ist HIER auf unserer Website oder im Bürgerservice der Gemeinde möglich.


Leseprobe 1

Virus Angst Einsamkeit Stillstand Lösung

Sich verlieren
in den viren
einsamkeit droht
überall ein Verbot

die angst im nacken
ein in sich sacken
nichts mehr geht
stillstand besteht

unsicherheit nimmt platzt
es ist wie eine hatz
vieles ist nicht nachzuvollziehen
wie in dagewesenen kriegen

doch es geht weiter
dir natur nimmst heiter
es sprießt und gedeiht
sie ist stets bereit

braucht den menschen nicht
hat lösungen immer in sicht
sie ist in sich ausgewogen
hat noch nie belogen

Leseprobe 2

Ursula, 1. März 2020

Keine Nähe. Ausgeschlossen und doch eingebunden. Schreiben aus Zeitvertreib, um vielleicht eine Verbundenheit sichtbar zu machen.
Verbundenheit. Verbindlich. Bindend. Gebunden. Eingebunden im sozialen Netzwerk der Menschlichkeit. Sich finden in einer Basis der gleichen Interessen. Des gegenseitigen Ermunterns und der gemeinsamen Erlebnisse. Ein Austausch von Geschehnissen, die einen berührt haben. Sich seiner Lebendigkeit bewusst werden. Sich im anderen finden, um gefunden zu werden. Doch muss nicht ich mich zuerst finden? Das Labyrinth der Geschehnisse durchforsten, um nicht schnell eine festgefahrene Meinung zu treffen, die schnell Irrtümern unterliegen. Frei sein, um jede Begegnung als Gewinn sehen zu können. Utopie, aber man darf doch träumen.

Leseprobe 3

I geh durch mein Gortn

I geh durch mein Gortn
Obend is - da Rosn is gmaht
I geh durch mein Gortn
Schneckn kennt i klaubn
Oba da miast i mi buckn
Und dann kriag i wida Kreizweh
Und heit is ma eh weh
I konn´s gor net sogn wos weh is. 
I bin weh. So a bissl weh überall. 
Weh bis in´d Söl.
I geh durch mein Gortn
Und mechat des Weh verlirn
I mechats owehbeutln, ausstrahn.
Hoffentlich dats net woxn. 
I glaub i wüll kann Weh-Bam in mein Gortn.
Wia der wohl ausschaun dat – der Wehbam?

Er war sicha buglat und die Schneckn dedn eam megn. Die hängatn an jedem dritten Blattl. Oba sie datn de Blattln nie gonz ofressn. Nur Lecha warn in de Blattln, zwa, drei Lecha. Und de Rindn von dem Wehbam het Risse, vüle, tiafe Risse und do det des Harz ausserinnan und de Aumeisen deten pickn bleibn, wons auf´n Bam aufekreun.

I geh durch mein Gortn - zum Misthaufn
Und net buglat, sondern grad, und i schau vire
Weu des was woar, des konnst eh nimma ändern
Und de Schneckn soin heit leben
Woans murgen gressa san, is mei Erfolgserlebnis a gresser.
I geh durch mein Gortn
Und i gfrei mi, dass mei Mon den Gortn gmaht hot
Und das er mi überredt hot, dass i de Bam a bissl stutz
Weil sunst het i heit wiada buglat umschleichn miaßn

Oba i mogs holt waun´d Bam so longe Äst hom, daß i`s gspia waun i vurbeigeh. Waun i de Äpfel und de Birn und de Kirschen im Steh brockn kau und net auf da Latta balanziern muaß. I waß, dass fia eam klasser is, waun er mi´n Mähtraktor unter de Bam durchfohren mog - oba schena is waun d´Bam die Äst hängan lossen. Und i hobs a immer so gschnittn. Freili sans donn durch des Gwicht von de Äpfl no weida obaghängt im Summer.

I geh durch mein Gortn
Vurbai am Opfbam mit da Schaukel. 
De is net fia mi, sondern fia mei Enkerl. Oba waun der net do is, do kennt jo i schaukeln. 
Des muas i jetzt öfta übn. Waunst ölter bist, wiad´da leicht schlecht beim Schaukeln. 
Waun ma schlecht wurd - dad i´s Weh aussespeibn? 
I geh durch mein Gortn

Und da Duft vo mein Geißblattl waht umma. I wollt imma an duftenden Gortn hom. Heia im Frühling hob i amoi so richtig aufpasst: ois erstes wor der Goldlack, de Primln, nochan de Mahonie und donn de Sülbaweidn, späta da Flieder, de Pfingstrosn, de Rosn und jetza des Geisblattl und da Sommerflieda

I geh durch mein Gortn und schnupf am Geisblattl.

I geh vurbei am Hochbeet, zum Strondkorb, vurbei am Kriacherlbam, uman Birnbam umadum, i geh zruck zur Lindn und durch´n Rosenbogen, ich geh zu unsan Voglhaus in dem niemand wohnt außer a poar Käfer und Fliagn. Oba waun i a Vogl war, donn war i do einzogn. Des Vogel-Haus hot via Stockwerk und i tat des Einflugloch zur Nochbarin ihrn Obstgortn nemman. 

I geh durch mein Gortn und a Lindnzweigal streicht ma durch´d Hoar.

I geh durch mein Gortn und kum zua Hooywood-Schaukel. Mei Opa hot da Oma a a Hollywood-Schaukl baut. Er hot´s gschwaßt. Weiß woars und a Stoffdachl hots ghobt und am Stoff woarn große rote Bluman. Mei Hollywood-Schaukel is aus Holz und Stoff gibt´s kan, weus bei uns sovül regnt und donn war der Stoff bold schiach. I hob an Weistock von meina Tochta gerbt und der mocht jetzt´n Schottn und es Regndachl fiar mein Hollywood-Schaukel. Do üb i fiars Schaukln im Opfbam.

I geh´durch mein Gortn.
I schlupf durch die Ligusterbuschn und rutsch auf ana Schneckn aus.
Oba murgn bist draun.

Sche longsom wiad ma kolt. Oba irgendwia is ma a leichta. Mei Weh liegt jetzt hoffentli am Misthaufn und net in da Wiesn. De Würm und di Schneckn wean´s veroabeitn. Bin gsponnt wos do aussekummt.

I nimm no a Prise Gortnduft und schleich mi ins Haus.

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