Das neue Kirchbergvital Motto
Setzt man sich mit der Begrifflichkeit BEGEGNUNG auseinander, so stösst man unweigerlich auf Synonyme wie Treffen und Zusammenkunft. Auch zufälliges, spontanes und ungeplantes Zusammentreffen findet immer wieder Erwähnung. Umstände, die zuletzt – wenn überhaupt – nur beschwerlich oder eingeschränkt möglich waren, weshalb eine Auseinandersetzung mit der Begegnung für das (hoffentlich) erste Post-Corona-Jahr sowohl gesellschaftlich als auch auf persönlicher Ebene sehnsüchtig erwartet wird.
Gut versteckt hütet sich in der Begegnung auch der Gegner und das Dagegensein. Als uns dieses Wortspiel Ende letzten Jahres das erste Mal in den Sinn kam konnten wir uns natürlich nicht im Ansatz vorstellen, wie wortwörtlich wir uns jetzt im Weltgeschehen mit dem Gegner auseinandersetzen (werden) müssen. Wir fühlen uns wie inmitten einer sanften Brise, die uns endlich wieder in Richtung Normalität hätte tragen sollen, ehe uns nun ein neuer Sturm den Boden unter den Füßen wegreißt, uns erstarren lässt und wieder stehen wir am Anfang. Am Anfang von etwas, das dieses Mal zwar deutlich sichtbarer ist, sich aber nicht weniger beängstigend in unsere Gedanken und Gespräche schleicht.
Heute zu behaupten – oder gar zu versprechen – dass alles bald vorbei sei, wäre töricht. Dennoch möchten wir von Kirchbergvital dazu beitragen, Begegnung für alle Kirchbergerinnen und Kirchberger zu ermöglichen. Es gilt herauszufinden, wie sich Begegnung in den letzten Jahren verändert hat, was Begegnung vor Corona für uns bedeutete und wie wir der Begegnung von nun an begegnen wollen. Begegnung findet nicht nur im Außen oder in direktem Kontakt mit anderen statt, vielmehr soll auch ein Fokus auf die Begegnung mit dem Selbst gelegt werden. Sei es aus eigenen Gedanken ein Werk zu erschaffen, vorhandene Glaubenssätze und Muster aufzubrechen oder körperliche Neuerfahrungen zu erleben. Denn erst wenn die eigene Begegnung gelingt, kann Begegnung nach außen in einer Gruppe und – weiter gedacht – als Gesellschaft gelingen.
Begegnung bedeutet nicht einer Meinung zu sein. Die Begegnung im Außen braucht einen Raum, in dem alles Platz findet was gesagt, getan, gezeigt und geteilt werden muss. Ein Raum, in dem Argumentation und Diskussion erlaubt sind, in dem letztlich ein Kompromiss geschlossen werden kann, um an einem gemeinsamen Ziel festzuhalten.
Für uns steckt in jeder Begegnung mehr als nur gemeinsam verbrannte Kalorien, ein kreativer Schreibimpuls, ein Aha-Erlebnis in einem Vortrag oder ein Austausch mit Gleichgesinnten. Schlussendlich steckt in jeder Begegnung vor allem die Freude, die Energie, die Stimmung und die positive Affirmation des Erlebten. Dieses gilt es aufzusagen, beizubehalten und sich – wenn nötig – nachhaltig daran zu nähren. Seelenfutter für den Alltag.
Sandra Zierer für das Kirchbergvital Team